Unsere Kirche

wurde in den Jahren 1740 -1741 auf den vorhandenen Fundamenten der zuvor abgerissenen, baufälligen Kirche erbaut. Diese Kirche muss bereits im Jahre 1413 in Zorn vorhanden gewesen sein, denn, wie man Aufzeichnungen des Herrn Dr. Karl Hermann May entnehmen kann, waren seit dieser Zeit Pfarrer in Zorn tätig.

Zur Zeit des Neubaus, also 1740/41, war Landgraf Friedrich l. von Hessen-Kassel unser Landesherr. 1720 wurde er durch Heirat König von Schweden und dort Frederik I. genannt.

Die Gesamtkosten für den Neubau beliefen sich It. Aufzeichnung auf 1.093 Gulden. Dies entspricht einem heutigen Wert von ca. 6.600 DM. Die Kosten konnten seinerzeit so gering gehalten werden, da das Bauholz aus dem Gemeindewald stammte und die Bürger auch damals schon sehr viel Eigenleistung erbrachten.

Die Kirche wurde im Barockstil erbaut. Sie besteht aus einem kleinen Schiff mit dreiseitigem Schluss und trägt ein Mansardedach mit Haubendachreiter.
Doch was wäre unsere Kirche ohne Glocken? Das erste Geläut stammte aus vorreformatorischer Zeit und wurde 1741 von der alten in die neuerbaute Kirche übernommen. An der ursprünglichen Zahl von 3 Glocken hat sich nichts geändert. Wie fast überall wurden jedoch auch bei uns im ersten und zweiten Weltkrieg die Glocken eingezogen. Unsere ursprünglichen Glocken wurden im Juli 1917 (1. Weltkrieg) vom Turm geholt. Die alte Evangelisten-Glocke wurde nach dem ersten Weltkrieg von der Niedermeilinger Kirche erworben, wo sie sich auch heute noch befindet. Ihr Alter deutet aufgrund der Buchstabenbildung (Majuskeln) der Inschrift auf das 14. Jahrhundert hin.
1922 schaffte man 3 neue Glocken an, von denen heute lediglich noch eine vorhanden ist. Die beiden anderen wurden im Februar 1942 (2. Weltkrieg) abgeholt und erst 1950 erklang wieder ein Dreiklang der Glocken; erstmals anlässlich der Glockenweihe am 26.03.1950.
In den Jahren 1771/72 wurde die Orgel vom Orgelbauer Johann Wilhelm Schöler aus Bad Ems gebaut. Sie hat mittlerweile mehrere Renovierungen hinter sich, die letzte im Jahre 1984 durch Orgelbauer Oberlinger, Windesheim. Am Orgelgehäuse wurden die herrlichen Rosenornamente, die über viele Jahrzehnte durch eine dicke Farbschicht verdeckt waren, durch die Restauratoren freigelegt. Heute steht das wunderbare Instrument unter Denkmalschutz, was nicht nur seinen prächtigen Klang, sondern auch seine historische Bedeutung unterstreicht.
Als weitere Besonderheit ist das Wappen von König Frederik l. von Schweden in unserer Kirche zu bewundern. Es wird gehalten von zwei goldenen Löwen und trägt die schwedische Königskrone. Da die Orgel, wie bereits erwähnt, erst 30 Jahre nach Fertigstellung der Kirche gebaut wurde, kann man das Wappen nur vollständig sehen, wenn man auf der Empore hinter der Orgel steht. Den erstklassig restaurierten Zustand des Wappens verdanken wir u.a. der Spende des schwedischen Königs Karl XVI. Gustav, die er in einem persönlich unterzeichneten Brief vom 08.11.1984 in Höhe von skr. 25.000,- (rd. 8710,- DM) bewilligte.

Am 30.08. und 01.09.1991 feierten wir in würdigem Rahmen die 250-Jahrfeier der evangelischen Kirche. Anlässlich dieses Festes erschien eine Festschrift, in der alle wesentlichen Daten festgehalten wurden und die auf Anfrage beim Pfarramt erhältlich ist.