Zorn in Zahlen
Zorn gehörte zu den ältesten Besitzungen der Grafen von Katzenelnbogen. Im Jahre 1194 erhielt Werner von Bolanden von dem Grafen von Katzenelnbogen die Hälfte der Frohnhube, das heißt die Hälfte des Hofes zu Zorn mit allem Zubehör zu Lehen. Aufschluß über diese Frohnhube gibt eine Urkunde vom 25. Juni 1335.
Der Name Zorn hat sich über Jahrhunderte in seiner Schreibweise nicht verändert. Möglicherweise ist er vordeutschen Ursprungs und in Verbindung mit einer wasserreichen Stelle anzusehen. Das würde auch den Namen des kleinen Morsbachs erklären ( mors = Sumpf).
Ob ein Edelfreier Heinrich von Zorne, gestorben vor 1131, hier seinen Besitz hatte, kann mit Sicherheit nicht gesagt werden. Auch lässt sich nur vermuten. dass eine Turmburg, " die alte Schanz ", 600 m südlich vom Dorf gelegen, zu seinem Besitz gehörte.
Nachfolgend die Zorner Geschichte in Jahreszahlen:
|
1194 |
Werner von Bolanden erhält als Katzenelnbogener Lehen die Hälfte der Frohnhube in Zorn |
1260 |
Diether und Eberhard aus dem Katzenelnbogener Grafengeschlecht teilen das väterliche Erbe; Graf Diether erhält die Besitzungen in Zorn. Zorn gehört nun zum Vierherrischen Gebiet |
1335 |
Zorn als Katzenelnbogener Lehen in den Händen der Edlen Byß |
1360 |
Die Adeligen von Uben und von Waldeck erhalten Lehnsanteile in Zorn. Sie sind Inhaber des Gerichts zu Zorn |
1455 |
Burg Hohenstein verzeichnet Zinseinnahmen aus Zorn und ist Verwaltungssitz für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen |
1464 |
Johann von Hohenstein erhält Güter in Zorn und wird dafür Gefolgsmann auf der Burg Hohenstein |
1493 |
Zorn hat 18 Hausgesesse (Haushaltungen) = etwa 90 Einwohner |
1504/05 |
Beträchtliche Kriegsschäden während der Pfälzer Fehde durch Pfälzer Hilfstruppen (pfälzisch-bayerischer Erbfolgestreit, an dem auch der Landgraf von Hessen teilnahm) |
1509 |
Zorn scheidet aus dem Vierherrischen aus. Die Adeligen von Nordeck haben Besitzungen in Zorn |
1533 |
Einführung des evangelischen Glaubens (Reformation ) |
1552 |
Der Zorner Schultheis führt einen Fisch in seinem Siegel. (Urbild des heutigen Ortswappens) |
1583 |
Zorn hat 19 Haushaltungen = etwa 95 Einwohner |
1603 |
Erstnachweis jüdischer Einwohner |
1623 |
Die von Breitbach haben einen Hof in Zorn und Anteil am Zehnten |
1648 |
Zorn ist Ende des Dreißigjährigen Krieges entvölkert |
1683 |
Die Zorner Schule wird gegründet |
1686 |
Brandschatzung durch die Franzosen (3. Raubkrieg Ludwig XIV, es sind 14 Häuser abgebrannt) |
1740 |
Beginn des Neubaues der Kirche auf alten Fundamenten, einer Kirche aus dem 14. Jahrhundert |
1766 |
Zorn erneut gebrandschatzt; französische Besatzung während des Siebenjährigen Krieges 1756 -1763 Neubau einer Schule |
1790 |
Zorn hat 44 strohgedeckte Wohnhäuser, 1 Backhaus und 1 Schulhaus, es besitzt Marktrechte (Krammarkt am Markustag 25.04.) |
1809 |
244 Einwohner, davon 6 Juden. Im Unterdorf sind durch ein Großfeuer 8 Gebäude abgebrannt |
1816 |
Zorn gehört zum Herzogtum Nassau |
1820 |
Einrichtung einer Gemeinde-Baumschule |
1831 |
Einrichtung eines gemeindeeigenen Mustergartens |
1838 |
Die Zehntablösung beginnt |
1840 |
Zorn hat 64 Häuser und 330 Einwohner (249 Protestanten, 57 Katholiken und 14 Juden) |
1847 |
Es herrscht große Teuerung |
1852/54 |
7 Bewohner aus unserem Dorf wandern nach Amerika aus |
1866 |
Am 12.07." Schlacht bei Zorn" |
1886 |
Auf dem Grauen Kopf wird ein Aussichtsturm errichtet |
1888 |
Anlage eines neuen Friedhofs |
1892 |
Gründung des Männergesangvereins " Concordia Zorn" |
1893 |
Am Montag dem 10.04. Eröffnung einer Posthilfsstelle |
1896 |
Ein neues Rathaus wird gebaut, Baukosten 2300 Mark |
1900 |
In Zorn wird das erste Telefon installiert |
1911 |
Neubau der Schule und Baubeginn der neuen Wasserleitung |
1919 |
Zorn im "Freistaat Flaschenhals". Das Dorf ist von seinen Nachbardörfern abgeschnitten |
1920 |
Das Dorf erhält elektrisches Licht |
1929 |
Die Schule bekommt das erste Radio |
1931 |
Die jüdische Synagogengemeinschaft Zorn löst sich auf. Die jüdische Schule wird geschlossen |
1933 |
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Zorn |
1935 |
Baubeginn der Ortskanalisation |
1937 |
5 Scheunen bei einem Großfeuer abgebrannt. Neubau eines Forsthauses |
1945 |
Am 27.03. besetzen amerikanische Truppen Zorn. (Der 2. Weltkrieg geht zu Ende) |
1946 |
150 Heimatvertriebene kommen ins Dorf; nunmehr 429 Einwohner |
1952 |
Die Main-Kraftwerke stellen die Ortsspannung von 110 auf 220 Volt um |
1954 |
Die alte Dreschhalle wird verkauft, mit dem Bau einer neuen Halle wird begonnen |
1955 |
Stillegung der Dachschiefergrube Hermanni |
1957 |
Straßenbeleuchtung wird installiert |
1961 |
Abriß des alten Backhauses |
1965 |
Beginn Tiefbohrung zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung. Zorn wird 2. Sieger im Bezirkswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". |
1968 |
80 Fernsehteilnehmer in Zorn |
1969 |
Gründung THW |
1970 |
Auflösung der Zorner Schule. Das Gebäude wird zu einem Dorfgemeinschaftshaus erweitert |
1972 |
Die Gemeinde Zorn wird Ortsteil der Großgemeinde Heidenrod |
1973 |
Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses (Morsbachhalle) |
1973 |
Gründung Sportclub |
1973 |
Gründung Jugendclub |
1975 |
Abriß des alten Rathauses und Umlegung der Straße |
1976 |
Änderung der Straßenbezeichnungen |
1976 |
Gründung des Motor-Sport-Club |
1976 |
Gründung Seniorenclub |
1977 |
Gründung Frauenchor |
1978 |
Neubau eines Forsthauses |
1978 |
Gründung Schoppenmannschaft |
1985 |
Errichtung eines Umsetzers auf dem Grauen Kopf zur Verbesserung des Fernsehempfangs |
1991 |
Beginn der Erschließung des Neubaugebiets "Auf dem Flürchen" |
1992 |
Anschluß an Kläranlage Seitzgraben |
1994 |
800 Jahre Zorn |
1998 |
Bau der Windräder |
2001 |
Neuer Bürgermeister in Heidenrod ist Harald Schmelzeisen aus Zorn |
2002 |
Neubau des Feuerwehrgerätehaus |
2002 |
Zorn hat im Internet eine eigene Seite |