Mit der Bezeichnung " Schlacht bei Zorn " am 12. Juli 1866 ist das kleine Scharmützel zwischen herzoglich nassauischen und preußischen Truppen in die Heimatgeschichte eingegangen.
Sie fand anlässlich des deutschen Bruderkrieges statt. Danach wurde Zorn preußisch. Es war das Kriegsjahr 1866. Die Preußen fielen immer wieder in nassauisches Territorium ein. Dadurch mussten viele sinnlose Hin- und Hermärsche von den Truppen Herzog Adolphs bewältigt werden. Nachdem die Schlacht bei Königgrätz verloren war, begann der Rückmarsch der Truppen nach Frankfurt um sich zu sammeln. Hier erreichte die Führung ein Hilferuf des Herzogs Adolph, dass sein Land von preußischen Eindringlingen bedroht sei. Die preußische Heeresmacht rückte über Bad Ems u. Nassau herein. Vorausgesandte Reiter machten Langenschwalbach ( heute Bad Schwalbach ) und den nördlichen Landesteil unsicher. In Holzhausen a.d.H., Diethardt, Zorn und anderen Dörfern bezogen die Bataillone Quartier. Der weitere Vormarsch wurde eingestellt, nachdem die nassauischen Krieger heranzogen. Schon in Langenschwalbach kam es zur Feindberührung. Am 12. Juli marschierten die Nassauer auf die heutige Bäderstraße in Richtung Kemeler Heide zu. Dort angekommen erreichte sie die Nachricht, daß Zorn und Diethardt von preußischen Truppen besetzt sei. Die in Diethardt liegenden preußischen Soldaten waren teilweise mit den Bauern auf dem Feld. In Zorn hatten sich viele in der Gastwirtschaft von Caspar Schmidt ( heute Nassauer Straße 17) versammelt. Die Nassauer rückten im Halbkreis gegen Zorn vor und überraschten die Preußen total. Von den aus der Gastwirtschaft austretenden Soldaten traf einer auf den nassauischen Vorposten Ludwig aus Miehlen. Der Preuße soll um Pardon gebeten haben, Ludwig schoß auf ihn und verfehlte. Seine Kugel soll ins Dach der Gastwirtschaft eingedrungen sein. Ludwig fand den Tod. Die Preußen verspürten wenig Lust zu kämpfen und zogen sich nach Diethardt zurück. Ihre verwundeten Kameraden nahmen sie mit. Von den 2 gefangenen Preußen war ebenfalls einer verwundet. Die nassauischen Truppen brachten ihn nach Langenschwalbach ins Schwesternhaus. Den Gefallenen, Philipp Peter Ludwig aus Miehlen, nahmen sie auf dem Rückzug mit nach Kemel, wo er einen Tag später beerdigt wurde.
Am breiten Weg in Zorn bezeichnete lange Jahre ein Kreuz die Stelle, an der Philipp Peter Ludwig gefallen war.